Was man lesen soll, aber nicht muss

Als (angehende) Juristinnen lesen wir selten zum Spaß, sondern viel mehr, um eine Prüfung zu schaffen, zu recherchieren oder etwas zu erledigen. Das führt auch leider dazu, dass uns auch die Freude am Lesen ganz vergeht. Unsere Wunsch-Lektüre setzen wir gerne auf eine Sommer-Leseliste und versprechen, dass wir diese Bücher im Urlaub lesen werden. Auch das gelingt oft nicht und das eine oder andere Buch verbleibt im Koffer oder schmückt ein Eck im Zimmer und sammelt leicht Staub.

Bei mir ist es nicht anders… aber manche Bücher sind di Überwindung wert.

Hier teile ich meine Top 6 (Sach-)Bücher, aus denen ich viel gelernt habe und die des Lesens wert sind:

1. „The Mountain Is You“, Brianna West

Selbstzweifel, Impostor-Syndrome, Selbstsabotage – wer kennt das nicht? Dieses sehr kurze Buch hat mir geholfen besser mit diesen Situationen umzugehen. Große Empfehlung für alle, die gerade an sich zweifeln.

2. „Factfulness“, Hans Rosling   

Mit allem was momentan in der Welt geschieht, liegt der Gedanke, dass die Welt völlig verrückt geworden ist, nicht fern. Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet und mir beigebracht, wie ich die häufigsten Fehlinterpretationen von Informationen erkennen und vermeiden kann. Große Empfehlung für ein „feel-good“ Sachbuch!

3. „The Culture Map“, Erin Meyer

Kurz gesagt: ein Must-Read für interkulturelle Kommunikation. Das Buch ist ein witziges Buch über Business-Kommunikation und bietet einen Einblick in Techniken der erfolgreichen Kommunikation. Ich empfehle das Buch für alle, die international arbeiten oder oft mit Personen aus anderen Kulturkreisen zu tun haben.

4. „Atomic Habits“, James Clear

Das Buch ist das beste Geschenk, das ich je bekommen habe (mit der Ausnahme von unserem Chief Happiness Officer Freddie). Warum? Weil ich dadurch gelernt habe gute Gewohnheiten und Muster zu implementieren und schlechte Verhaltensweisen wie zB das Prokrastinieren zu vergessen. Atomic Habits ist lesenswert, weil es praktische, leicht umsetzbare Tipps gibt, wie man dank neuer Gewohnheiten zu einer besseren Version seiner selbst wird – und wer will das nicht?

5. „Das Legal Design Buch“, Astrid Kohlmeier & Meera Klemola

Ich weiß, was du denkst: was ist überhaupt Legal Design? Laut Autorin Astrid Kohlmeier geht es bei Legal Design um “eine Kombination aus Recht und Design, bei der die Denkweise von Designern auf juristische Fragestellungen übertragen wird. Das primäre Ziel ist es, nutzerzentrierte, relevante Lösungen und Innovationen zu entwickeln – egal ob analog oder technisch.“

In anderen Worten: mit Legal Design überdenkt man Prozesse zB in einer Kanzlei intern oder in der Kommunikation mit Mandanten neu.

Auch wenn wir am Beginn unserer Karriere stehen, gibt das Legal Design viele Ideen und Denkanstöße, die wir auf unseren Weg mitnehmen können.

6. „Invisible Women“, Caroline Criado Perez

Bei den Paragraphinnen geht es um Frauen, somit verwundert es nicht, dass ein Buch spezifisch über Frauen es auf meine Liste geschafft hat. Über Invisible Women möchte ich nicht viel verraten, außer die Tatsache, dass es eine geschlechtsspezifische Datenlücke aufdeckt und die Frau als eine statistische Größe neu definiert.

Ich hoffe, dass das eine oder andere Buch es auf deine Must-Read-Liste geschafft hat!

  • Autorin

by Dora Bertrandt

ist Gründerin der Paragraphinnen und angehende Juristin.